Hinweise für Reviewer*innen

Die von studentischen Reviewer*innen angefertigten Gutachten der eingesandten Arbeiten sind der zentrale Baustein eines fairen und sorgfältigen Publikationsvorgangs. Wer sich als Reviewer*in bei sowieso meldet, schreibt wahrscheinlich zum ersten Mal ein solches Gutachten. Darum haben wir Informationsmaterial zusammengestellt, das die Reviewer*innen dabei unterstützen soll.

Wenn Du Lust hast uns mit einer Review zu unterstützen, Dich aber noch nicht für unsere Kartei angemeldet hast, kannst du dich unter diesem Link in die Review-Kartei eintragen.

Eine sehr gute Anleitung für das Review-Schreiben und worauf dabei geachtet werden sollte wurde 2013 von Beth Miller et al. im Journal Political Science & Politics veröffentlicht. Der kompakte (vier Seiten) Erklär-Artikel kann als Leitfaden dienen und ist hier abrufbar. Diese Seite dient einerseits als Zusammenfassung des Artikels und spezifiziert konkrete Erwartungen von sowieso.

ZIEL UND STRUKTUR

Die Gutachten haben mehrere Funktionen für das Journal und die Autor*innen.

  1. Zusammenfassung der vorgelegten Arbeit (Forschungsfrage, Herangehensweise, Ergebnis)
  2. Überprüfung der Einhaltung von Formvorgaben (z.B. Zitationsstil, Länge)
  3. Würdigung der Qualitäten der Arbeit (z.B. Argumentationsstruktur, Perspektiven, Methodik, Forschungsstand, Reflexion)
  4. Besprechung potentieller Unklarheiten, Fehler oder Mängel (dabei differenzieren zwischen substantiellen Mängeln und kleineren kleineren Verbesserungsvorschlägen)
  5. Empfehlung darüber ob der Text veröffentlicht, überarbeitet oder abgelehnt werden sollte

Für die Entscheidung des Editorial Board sind insbesondere die Punkte 1, 2 und 5 wichtig, die Autor*innen sind hingegen insbesondere auf hilfreiche inhaltliche Kritik angewiesen (Punkt 4). Von der konkreten Struktur kann abgewichen werden, aber das Gutachten sollte die aufgelisteten Funktionen erfüllen.

Die Reviews werden den Autor*innen zur Verfügung gestellt. Auch deshalb bitten wir die Reviewer*innen die Gutachten wohlwollend zu formulieren – also konstruktiv und freundlich Anregungen zu geben.

EIGENE QUALIFIKATION

Damit die Peer-Review gut funktioniert ist es sehr wichtig, dass die Reviewer*innen offen mit ihren Fähigkeiten umgehen. Wenn die eigenen Kenntnisse auch nach einem Blick ins Lehrbuch nicht ausreichen, um die vorgelegte Arbeit zu begutachten, ist es sinnvoll, von der Review zurückzutreten und die Ombudsperson darüber zu informieren. Wir freuen uns, wenn in dem Fall Kommiliton*innen vorgeschlagen werden, die die*der Reviewer*in für besser zur Arbeit passend hält.

Wenn lediglich Einzelaspekte (z.B. eine spezifische Theorie oder eine spezifische statistische Analyse) unbekannt sind, ist der optimale Umgang dies in der Review explizit zu machen. Niemand weiß alles und keinem ist geholfen, wenn Kritik aus der Luft gegriffen ist. Auch wenn eine Arbeit direkt eine Veröffentlichungsempfehlung erhält, ist das vollkommen in Ordnung. Die Review ist dazu gedacht zu zeigen, dass man die Arbeit noch besser schreiben könnte. Ein offener Umgang mit den Grenzen der eigenen Beurteilungsfähigkeit ist zentral für den Begutachtungsprozess.

LÄNGE UND WORKLOAD

Damit eine Review hilfreich ist, muss sie den begutachteten Arbeiten gerecht werden. Reviewer*innen sollten aber kein Zusatzstudium absolvieren müssen, um die Arbeit zu begutachten. Je nachdem wie vertraut der*die Reviewer*in mit der Materie ist, sollten ein halber Tag bis maximal ein Wochenende zum Schreiben der Review ausreichen.

Eine wichtige Funktion der Review ist es, die Arbeiten möglichst kompakt darzustellen und ihre formelle Eignung und inhaltliche Qualität abzuschätzen. In der Regel sollten dazu eine halbe bis zwei A4 Seiten ausreichen.

ANONYMITÄT

Wir führen eine double-blind Peer-Review durch. Das bedeutet, dass Reviewer*innen nicht erfahren wessen Arbeiten sie begutachten und die Autor*innen nicht erfahren wer ihre Arbeit begutachtet hat. So soll eine unvoreingenommene und ehrliche Begutachtung gewährleistet werden.

KORRESPONDENZ

Sämtliche Korrespondenz läuft über die sowieso-Ombudsperson. Reviewer*innen werden von der Ombudsperson direkt kontaktiert. Wir versuchen alles um die Reviewer*innen so gut wie möglich zu entlasten, damit sie sich ganz auf das Schreiben der Review konzentrieren können.

Sind Fragen offen geblieben? Dann kontaktiert uns gern unter review[at]sowieso-journal.de